„Ich finde in den Farben und ihrem Rhythmus eine Annäherung an mein Erleben. Jedes Bild ist eine ganz individuelle Äußerung. Es ist keine Umsetzung einer wiedererkennbaren Realität, sondern einer atmosphärischen  Empfindung eines Augenblicks, einer bestimmten Tageszeit, einer Struktur, einer Farbpoesie. Es kann zum Beispiel ein Blick aus einem Zugfenster sein. Daran fasziniert mich die Geschwindigkeit. Ich setze sie im malerischen Prozess um, man sieht das an meinem Pinselstrich oder an der Farbe, die ich auf die Leinwand spritze. Obwohl die Leinwand statisch ist, sieht es im Bild so aus, als ob immer noch alles in Bewegung ist.

Mein Bild kann für den Betrachter eine Vehikel sein, in eine Stimmung einzutauchen, die er selbst kennt. Er fügt seine Phantasie über das Bild hinzu, er kann es im Geiste weitermalen. Aber natürlich ist der Einstieg nicht willkürlich oder beliebig, sondern das Bild bietet dem Betrachter ja eine ganz konkrete Welt, nämlich eine, die durch seine Farbvalenzen und Rhythmen grundsätzlich bestimmt und erschaffen wird.“

© Abdelhadi El Aïdi, 2007